Wie die Japan Times im Mai'20 richtig lag
Ramesh Thakur sagte die sechs tödlichen Lockdown Sünden präzise voraus.
Ein altes Sprichwort besagt «Hinterher weiß jeder alles besser». Im Gegensatz dazu hat Professor Thakur bereits nach knapp drei Monaten die Nebenwirkungen von Lockdowns im Rahmen der Covid Pandemie sehr treffend benannt. Sein Kommentar wurde am 29. Mai 2020 in der Japan Times veröffentlicht und wir analysieren nun - 20 Monate später - seine sechs Sünden der Lockdowns.
Lockdown als Pandemieverhinderer
Bereits nach wenigen Tagen begannen sich Länder im Zuge der Corona Pandemie untereinander abzuschotten. Weltweit für Aufsehen erregte der Einreisestopp von Donald Trump gegenüber China. Die Kritik aus der EU war weit über deren Landesgrenzen zu vernehmen, nur um wenige Tage später das offene und freie Europa zu beenden, und die Grenzen zu reaktivieren.
Erst kürzlich mit dem Aufkommen der Omikron Variante reagierten einige Länder mit dem trainierten Beißreflex Lockdown. Interessanterweise hat die Menschheit (und auch die WHO) Pandemien nicht auf diese Weise bekämpft. Im letzt genannten Fall ächteten die USA und Europa als Zugpferde der Weltwirtschaft die transparente Kommunikation von Südafrika bezüglich der neuen Variante durch Einreiseverbote. Nur um am Ende wie der berühmte begossene Pudel dazustehen. Abgesehen von der verheerenden Botschaft an andere Länder bezüglich der so wichtigen prompten und transparenten Kommunikation im Pandemiefall, gleicht aktuell die Variante Omikron eher der lang ersehnten endemischen Mutation als dem Todesengel.
Doch neben Landesgrenzen schlossen die Politiker auch ihre Bürger ein. Noch heute werden Menschen in vielen europäischen Ländern aufgrund ihres Impfstatus von großen Teilen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen. Viele Vordenker, Wissenschaftler und Forscher weltweit begannen schon sehr früh diese Art der Abschottung zu kritisieren, fanden aber vor allem in westlichen Medien kaum Gehör.
Hier in Deutschland bildete sich eine #NoCovid Fan Gemeinde in den sozialen Medien, denen kein Lockdown hart genug zu sein schien (und noch heute scheint). Alle Gegenbeispiele wie Neuseeland oder Australien zum Trotz.
Seit die Washington Post verkündetet, dass Australien Covid so gut wie besiegt hätte, stiegen die Fälle dort um unfassbare 426.644%.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Politik sich trotz vorliegender Studien und Warnungen bewusst für diese Massnahmen entschieden hat - im Fall von Deutschland sogar mehrfach. Die Kanzlerin und ihre Ministerpräsidenten haben also wissentlich Leid und Tod in Kauf genommen.
Wer sich für wissenschaftliche Bewertungen der Massnahme «Lockdown» interessiert, findet hier eine geeignete Ausgansbasis. Doch soll es heute hier nicht um die Wirksamkeit von Lockdowns geben, sondern ihre Konsequenzen.
1. Sünde: Die geistige Gesundheit
In seinem Artikel aus Mai 2020 nannte der Autor bereits ein paar Beispiele für die Folgen des Verbarrikadierens. Seine Prognose war eine erhöhte Zahl von Selbstmordversuchen und mehr Menschen mit psychischen Problemen.
2020
2021
2022
2. Sünde: Verschieben von Operationen
Regelmäßige Arztbesuche für Volkskrankheiten wie Herz/ Kreislauf, Krebs etc beinhalten Tests. Schlimmer noch das Verschieben von notwendigen Operationen aus Angst, die Krankenhäuser könnten überlastet sein.
2020
2021
3. Sünde: Verängstigte Bürger gehen nicht zum Arzt
Dieser und der vorangegangenen Punkt ähneln sich stark. Ob verpasste Behandlungen oder die schlichte Angst vor dem Arztbesuch - am Ende leidet die Volksgesundheit deutlich.
2020
2021
4. Sünde: Bewegungsentzug und Mangel an frischer Luft
Schon früh in der Pandemie entdeckten Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Gefährdungspotential durch Corona. Das hinderte die Politiker allerdings nicht, Lockdowns zu verhängen. Also nicht nur das Schließen von Fitness Studios oder das Verbot von Vereinssport, sondern auch noch die Verhängung von staatlich angeordneten Bewegungsmangel.
Auch wenn nachfolgende Lockdowns an Schärfe verloren, nahm man den Menschen praktisch jeglichen Antrieb sich aus dem Haus zu bewegen. Geschlossene Schwimmbäder, Restaurants, Kinos oder Bars - einzig der morgendliche Weg zur Arbeit bedeutete für die Nicht-Laptopklasse noch ein wenig Bewegung.
Mal ganz davon abgesehen, dass Bewegung an der frischen Luft schon die Bauern im letzten Jahrhundert als gesund einstuften. Sonnenlicht die Immunabwehr aktiviert. All das sind jahrzehntelang bekannte Effekte, böse Zungen würden sogar von Erkenntnissen des gesunden Menschenverstands sprechen.
Doch mit der Entdeckung eines neuen Atemwegsvirus wurde jegliche medizinische Errungenschaft seit der Aufklärung über Bord geworfen und dem Mandat von “Inzidenzen” unterworfen. Als Folge schränkte man jegliche Bewegung ein, animierte die Menschen auf dem Sofa zu verharren und wird wohl in wenigen Jahren feststellen, dass die Pandemie Fettleibigkeit noch schlimmer geworden ist.
5. Sünde: Verlegung von Patienten in Heime
Zu Beginn des Jahres 2021 wurde viel über Schweden gesprochen. Die hohen Todeszellen im ersten Pandemiejahr dienten immer als Beispiel für die Richtigkeit der Massnahmen in Deutschland. Gegen Ende des Jahres wurde Schweden gefühlt aus der öffentlichen Debatte entfernt.
Der regelmäßige Leser ahnt es schon, die Zahlen von Schweden in 2020 und 2021 sind gut. Bisweilen sehr gut. Vor allem vor dem Hintergrund fast komplett ohne Massnahmen durch die Pandemie gekommen zu sein.
Schweden erwähne ich in diesem Kapitel, weil es exakt diese Sünde zu Beginn der Pandemie in 2020 begann und damit viele Todesopfer verursachte. Um die Krankenhäuser zu entlasten, wurden Alte und Schwache in Heime gebracht, wo das Virus mit einem ø Todesalter von 83 Jahren in Deutschland die meisten Opfer fand und findet. Der Fairnesshalber ist diese Sünde vermutlich die mit den geringsten Auswirkungen auf die Gesamtgesundheit.
6. Sünde: Langzeitfolgen für die Ärmsten
Leider muss ich schon wieder Donald Trump erwähnen. Sein «America First» wurde vor allem von den Europäern - und hier den Deutschen - belächelt. Nationalistisch sei das, und in einer globalisierten Welt völlig unangebracht.
22 Monate später blicken wir auf
eine Rekordinflation in vielen westlichen Ländern
maximal gestörte Lieferketten für die Industrie
Eintritt der Vorhersagen zu den Auswirkungen auf die Ärmsten der Welt
Denn während vor allem der Westen plötzlich seine Liebe für die alten weißen Männer (und Omas) wiederentdeckte, vergass er gleichzeitig seine mit Propanz vor sich hergetragene moralische Verpflichtung, die Armen in der Welt zu schützen. Der Lifestyle Linke (wie Frau Wagenknecht so schön sagte) - sonst in der Münchner Maxvorstadt wohnend und immer bemüht sein soziales Image mit Co2 Ablasshandel oder Lastenfahrrad zu verteidigen - entwickelt plötzlich die sonst als rechts verpönte Ansicht «Wir zuerst». Meist keine 30 Jahre alt, sitzt er mit dem Laptop inkl. Seltener Erden auf dem Schoss in seiner 2 Zimmer Bude und schwimmt beim nächsten Trend ganz vorne mit. Diesmal sind es keine schwarzen Quadrate auf Instagram, oder die Einkaufstasche aus Stoff mit WWF Logo drauf. Nein, jetzt surft man auf der NoCovid Panikwelle.
Die vom Klimawandel am Rande des Absaufens stehenden Kellner im beliebten Eco Retreat auf den Malediven, oder die von der Globalisierung ausgenutzten Näherinnen in Bangladesh, fallen jetzt hinten runter.
2020
2021
Ramesh Thakur lag mit seinen Prognosen im Mai 2020 also richtig. Ganz im Gegensatz zu unzähligen Wissenschaftlern, die mit akribisch gepflegtem Tunnelblick in ihrem Fachgebiet Modellrechnungen entwarfen und dankbar von jeder ARD oder ZDF Talkshow als Horrorprophet, an ihrer exponentiellen Kurve durch die Manege der 15 Minuten Ruhm geführt wurden. Wie oft 100.000 Tote erwartet wurden, wievielen Wänden (Anspielung auf modellierte Horror-Inzidenzen) wir auch entgegenblickten, auf eines war Verlass: Deutschland als Bürokratiemonster hat auf ganzer Länge versagt und glänzte mit Datenpannen, Datenmanipulationen und einer völlig kritiklosen Medienlandschaft.
Ganz zum Schluss empfehle ich noch den Artikel aus dem Jahr 2010 im Spiegel zu lesen. Es geht um die Aufarbeitung der Schweinegrippe Pandemie-Panik und wer hier Parallelen zu heute entdeckt, darf sie behalten. Mit Verschwörungstheoretikern möchte ich nämlich nichts zu tun haben.